Dunkle Magie
1. Stunde: | |||||||||||||||
Willkommen! Sind alle darinnen, die sich hier angemeldet haben? Exzellent. Dann schließen Sie mal die Tür, Mr Finnigan. Und setzen Sie sich hin. Die Zauberstäbe, Mr. Aubrey, können wir für heute beiseite lassen. Was, öde? Nenne niemand die dunklen Künste öde, der sich noch nie gewagt hat, sich näher mit ihnen zu befassen! Die dunklen Künste sind eines der vielschichtigsten und tiefsten Gebiete der Magie, gefährlich, und doch üben sie eine unausweichliche Faszination aus. Sie zu bekämpfen, bedarf es einer ebensolch weitreichenden Übung, wie sie zu erlernen. Daher auch mein kleiner einleitender Exkurs in die Theorie der dunklen Künste, ehe wir versuchen werden, einiges von ihnen auszuprobieren. Natürlich muss derjenige, der die dunkle Magie studieren will, sich ihrer auch würdig erweisen. Nein, das ist kein "Reinblutgequatsche". Aber wie sagt man so schön... nomen est omen? Nein, es geht mir in diesem Punkt nicht um das Blut, es geht allein um die Gabe. Bei wem und ob sie vorhanden ist, wird sich im Laufe dieses Lehrgangs zeigen. Und nun beginnen wir endlich mit dem Wesentlichen. Dieses Fach hat den Namen "Dunkle Magie - Dunkle Künste" erhalten. Die erste zu beantwortende Frage ist : Wie definieren sich die dunklen Künste? Die zweite Frage: Was unterscheidet die weiße, die graue und die dunkle Magie und wie definieren sie sich? Kommen wir zuerst zur Antwort auf die 1. Frage. Hat jemand Ideen? Ms. Bonham? Ja, das ist schon beinahe richtig. Die dunkle Magie ist eine magische Handlung mit der Absicht, jemanden Schaden zuzufügen.
Aber das gehört hier nicht her! Ich wollte darauf hinaus, dass es damals durchaus Widerstandsbewegungen gab. Ja, der Orden des Phönix unter der Leitung Dumbledores, das ist korrekt. Aber ich wollte auf eine andere Widerstandsbewegung hinaus... den schwarzen Phönix. Das war eine sehr kleine Gruppierung, einen eigentlichen Leiter gab es nicht, aber das war nicht der einzige Unterschied zum Orden des Phönix. Der schwarze Phönix duldete die Anwendung der dunklen Magie. Ja, Sie hören richtig! Diese kleine Gruppierung ging getreu des Mottos aus der Alchemie "Gleiches mit Gleichem" vor . Ihren Mitgliedern erschien es logisch, die dunkle Gemeinde mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen. Ob sie erfolgreich war? Nun, ebenso viel oder wenig, wie der Orden des Phönix, möchte man sagen. Gefangen in der Definition, die wir eben gehört haben, fragt man sich natürlich: Passt das? Hat der schwarze Phönix es den Todessern auf gleiche Weise heimgezahlt, um sich selbst Nutzen zu verschaffen? Ja und nein. Ja, weil der Nutzen, den sie sich versprachen, allen Unterjochten, also einschließlich der Widerständler und ihrer Familien diente. Nein, weil keine persönliche Machterweiterung oder Berreicherung Motiv für ihr Handeln war. Sie sehen schon, die genaue Definition der dunklen Magie bleibt verzwickt. Praktisches Beispiel : Sie haben jüngere Mitschüler, die Karten spielen und lärmen, während Sie noch in die Studia vertieft sind. Um Ruhe zu bitten, ist vergeudetes Wort, das haben Sie probiert. Die Kompetenz, sie des Raumes zu verweisen, fehlt Ihnen. Also legen Sie einen Ruhebann über den Raum. Das ist graue Magie! Sie haben Ruhe - das ist Ihr Vorteil. Die Kleinen merken, dass sie laut waren und es jetzt nicht mehr sein können, da es nicht möglich ist. Der Bann hat sie dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie laut man im Gemeinschaftsraum sein darf. Sie wollen keinen neuen Bann, sie wollen keine Punkte verlieren - also sind sie das nächste Mal leiser. Der Nutzen für sie liegt in einem Entwicklunsgschritt. Aus lauten Kindern werden Mitglieder einer Gemeinschaft. Im Übrigen sind die meisten Duellbanne graumagisch. Nun ist noch die Frage zu klären, welchen Nutzen und welche Nachteile welche Form der Magie hat. Ich muss das jetzt kurz fassen. Es steht an der Tafel. Abschreiben.
Prof. Lexie Bell
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Deine Hausaufgabe: | |||||||||||||||
Schreibe als Hausaufgabe eine Seite Pergament über Alastor Mad Eye Moody. Schicke deine Hausaufgaben an: dunklemagie@meinhpw.de
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2. Stunde: |
Morgen! Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass einige von Ihnen ihre Hausaufgaben nicht eingereicht haben. Das ist außerordentlich bedauerlich. Es ist ein Wahlpflichtfach. Wahl deswegen, weil Sie es sich selbst haben aussuchen - auswählen - dürfen, Pflicht aber auch, da es verpflichtend ist, es zu wählen und verpflichtend ist, sich angemessen einzubringen. Wer sich an die Tabelle der letzten Stunde erinnert, erinnert sich vielleicht noch schemenhaft an den Unterpunkt "Verführung" unter der Überschrift "Nachteile" betrefflich der dunklen Magie. Ich sehe schon, bei einigen klingelt es! Der dunkle Lord rekrutrierte seine Getreuen mit Versprechungen und Verheißungen. Macht, Ansehen, Ruhm, Geld... wer, der sich als Verlierer dünkt oder aber dem das Leben tatsächlich übel mitgespielt hat, folgt nicht willig dieser Verführung? Wer, der auf die Reinheit des Blutes erzogen wurde, dem in die Wiege gelegt wurde, sich über andere zu erheben, erliegt nicht diesem Drang? Was er erntete, war zumeist Schmerz, Leid und ein Verfangen in einem Netz aus Misstrauen, Kontrolle und Angst. Die dunkle Gemeinde, die Todesser, wie sie genannt wurden, glorifizierten die dunkle Magie, das scheinbare Handeln zum eigenen Vorteil - scheinbar sage ich, denn wer sich ganz und gar der Dunkelheit verschreibt, verliert sich darin. Er verändert sich. Das, was an seinem Charakter einst positv war, seine heilenden, anderen Menschen zugewandten und gebenden Gaben, verschwinden unter dem Egoismus des Machterstrebenden. Aus Liebe wird Hass. Kälte erfasst Seele und Herz. Und folgt man dem, der sich für den jeweils EINEN erklärt oder erklären lässt, verliert man das, was man suchte - den Sinn des eigenen Lebens. Die Christen nennen es, die Seele dem Teufel verschreiben. Jedenfalls: Versinkt man in der Dunkelheit, so ist die Verheißung, die Verführung am Ende nur ein Trug. Ein Muggel, Goethe hieß er, hat es trefflich beschrieben in seinem Drama "Faust". Darin begenet ein Professor dem Teufel und verschreibt ihm seine Seele, um ein wenig mehr vom Leben zu haben als nur das, was seine staubige Studierstube ihm bietet. Ursprünglich hat er sich der dunklen Magie verschrieben, um zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält, doch er gleitet ab, lässt sich verjüngen, verliert den Bezug zu sich und seiner Wissenschaft und wird von Mephisto soweit von sich entfernt, dass er Frevel tut. Und wer sich dem Teufel verschreibt, dem dunklen Lord, wer an Gellert Grindelwald glaubt, der wird bitter enden. Das, was man an dunkler Magie tut, nur zum Nutze der eigenen Ziele, zum eigenen Machtgewinn, -erhalt oder Vergnügen, fällt dreifach auf einen zurück. Wer erwacht, wer merkt, was er angerichtet hat, indem er sich der Dunkelheit verschrieben hat, wird sie, selbst wenn man ihm die Gelegenheit gibt, es zu bereuen und anders zu handeln, nie wieder in Gänze los.
Eine Bekannte der Familie hatte einen Neffen, der in Dumbledores Alter war. Sie waren einander in Gabe und Interesse sehr ähnlich und banden sich schnell freundschaftlich aneinander. Der junge Mann hieß Gellert Grindelwald und war im bulgarischen Drumstrang zur Schule gegangen. In Bulgarien, so müsst ihr wissen, gilt das hiesige Märchen von den Heiligtümern des Todes als Sage, der Wahrheitsgehalt wird ergo höher geschätzt. Dumbledore und Grindelwald machten sich auf, die dort benannten Gaben des Todes an die drei Zaubererbrüder zu suchen. Der Elderstab, der jedes Duell gewinnt, ein Stein mit der Macht, Tote zum Leben zurück zu holen, und der Tarnumhang, dessen Kraft nie schwindet und der einen selbst vor dem Tod verbirgt.
Nun... sie machten sich auf, diese Gegenstände zu suchen. Und nicht nur das, sie erdachten sich eine Theorie, laut der die Besitzer dieser Dinge mächtiger sein sollten, als alle anderen. Das nennt sich das Höhere Gut. Grindelwald verfiel dem Gedanken an dieses Höhere Gut immer tiefer und verschrieb sich der dunklen Magie. Dumbledore zog mit bis zu einem weiteren tragischen Unglück. Seine Schwester, die nicht nach Hogwarts ging, sondern im Verborgenen zuhause lebte, rannte ihnen in ein dunkelmagisches Duell und kam dabei um. In diesem Moment löste sich Dumbledore von der Dunkelheit. Ein Schock, ein Trauma, und man beginnt wieder zu fühlen und zu denken, es sei denn, man steckt zu tief drinnen. Er konnte sich lösen, Grindelwald, dem es zur fixen Idee geworden war, der besessen war von dem Drang nach Macht, seine Seele schon dem Bösen verkauft hatte, hinter den Spiegel getreten war... Grindelwald wollte oder konnte nicht ablassen von seiner Lehre. So kam es zum Duell, in dem Dumbledore ihm den Elderstab abnahm, und Grindelwald wurde eingesperrt bis er von Vol- vom dunklen Lord ermordet wurde. Dumbeldore wandelte sich, wurde wieder zu dem, der er einst gewesen war, wenn er auch hinter der Fassade des Weisen im Turme kalt und logisch sein konnte - und war einer der erbittersten Gegner des dunklen Lords. Der, den ich immerfort den dunklen Lord benenne, war auch einstmals Schüler von Hogwarts. Dumbledore hat ihn in einem Muggelheim der 1930er Jahre aufgefunden und abgeholt. Er hieß Tom Marvolo Riddle und war, wie sich herausstellte, ein Halbblut. Seine Mutter stammte aus dem letzten, heruntergekommenen Zweig der Erben des großen Salazar Slytherin, einer der Begründer dieser Schule, sein Vater war ein Landadliger und Muggel. Mit Hilfe eines Zaubertrankes - Amortentia - hatte dieses wenig attraktive Mädchen den jungen Herren dazu gebracht, sich in sie zu verlieben. (Das ist im Übrigen ein schwarzmagischer Trank !) Sie flohen zusammen und ließen sich in London nieder, doch Merope Gaunt - so hieß die junge Frau - muss vergessen haben, den Trank weiterhin einzusetzen. Der junge Thomas Riddle entfloh ihr und ließ sie mittellos zurück. Zu ihrer Familie konnte sie nicht - Vater und Bruder als letzte lebende Verwandte waren dem Reinblutwahn erlegen - und so kam sie entkräftet in einem Waisenhaus unter, gebahr das Kind, gab ihm den Namen des Vaters und starb. Tom hatte ihre magische Gabe geerbt. Dumbledore holte ihn nach Hogwarts und es schien als habe er sich ein Spiegelbild geholt, denn wie er selbst war Tom Riddle ein charmanter und allseits beliebter Schüler. Die Einteilung in das Haus Slytherin und Wissbegier über die eigene Herkunft verleiteten ihn dazu, in den Chroniken und Schriften unserer Welt zu forschen und diese Kombination verband sich bei der Erkenntnis über seine Abstammung zu einer Art Wahn. Tom öffnete die Kammer des Schreckens, die Slytherin selbst nach seinem Streit mit Gryffindor hier eingebaut haben soll und die nur sein wahrer Erbe zu öffnen vermöge und ließ einen Basilisken in der Schule frei, der sie von Muggelgeborenen reinigen sollte. Als er drohte erwischt zu werden, schob er die Schuld auf jemand anderen und blieb als Schulsprecher in der Schule, während der andere sie verlassen musste und sein Zauberstab zerbrochen wurde. Im Moment dieser Entscheidung, und nicht erst mit dem Anagramm, dass er sich aus seinem Namen bildete, da Tom ihm zu gewöhnlich vorkam, verschrieb er sich der Dunkelheit. Er hatte die Möglichkeit gehabt, Dumbledore seine wirren Gedanken zu gestehen und den Unfall zuzugeben, aber er tat es nicht, zum eigenen Nutzen. Das zeigte, wie ernst er es mit dem Machtstreben nahm. Auch sammelte er Anhänger, die sich Todesser nannten. Er spaltete seine Seele in mehrere Teile - Horkruxe - um unsterblich zu werden. Es ging ihm nun nicht mehr um die Reinigung der Schule von Muggelgeborenen, sondern der gesamten magischen Gesellschaft. Sie haben furchtbar gehaust, gemordet und gebranntschatzt, die Todesser. In seinem Namen. Doch die Liebe einer Mutter und die Liebe und der Zusammenhalt einer Generation, einiger Familien und sein Fehler, aus Versehen einen Teil seiner Seele in der Narbe, die er einem Kind zufügte, das durch die Liebe seiner Mutter den Todesfluch überlebte, brachten auch ihn zu Fall. Er hat den Tod bekommen, den er seinem selbst erkorenen Gegner zugedachte. Und damit beende ich die heutige Stunde. Prof. Lexie Bell
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Deine Hausaufgabe: |
Als Hausaufgabe sollen Sie sich diesmal mit der Theorie des Bösen befassen. Was ist das, das Böse? Geben Sie bitte Ihre eigene Meinung zum Bösen ab! Keine Stichpunkte, sondern ganze Sätze. Gedankenstütze: Gibt es meiner Meinung nach das ausgrenzbare Böse / das Böse in Person / kann eine Person 100% böse sein / wird man böse geboren oder sind Kinder in sich rein? Ist böse, wer die dunkle Magie tut? Ab wann ist ein Dunkelmagier böse? Es muss nicht jede Frage beantwortet werden. Die Fragen sind Anhaltspunkte für ihre Meinung. Schicke deine Hausaufgaben an: dunklemagie@meinhpw.de
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